Über mich
Astrid Best-Botthof
Mein Name ist Astrid und ich stehe als Coach und Speakerin für Die neue Witwengeneration.
Ich bin begeisterte Oma und Mutter sowie lebensbeJAhende Mut-Macherin für verwitwete Frauen.
Nach knapp 30 gemeinsamen Jahren kam mit dem Tod meines Mannes der für mich einschneidenste Moment in meinem Leben. Ein Moment voller Trauer, Schmerz und Schwere. Ein Moment, der meine komplette Welt auf den Kopf gestellt hat …
Meine Herzensangelegenheit
Ich will verwitweten Frauen Mut machen, ihre neuen Lebenswege mit Freude, Leichtigkeit und Lebensenergie zu beschreiten. Sich zu vertrauen und vor allem sich selbst wieder das eigene Leben zu erlauben.
Einer meiner größten Erfolge in meinem Leben ist, dass ich heute die bin, die ich bin. Ich bin seit dem Jahr 2010 Witwe und habe das Tal der Trauer und Tränen durchquert. Ich habe diesen unglaublich tiefen Schmerz erlebt, als ich meinen Ehemann nach schwerer Krankheit gehen lassen musste.
Und doch habe ich es mir nach einer gewissen Zeit erlaubt, neu zu denken. Neu zu fühlen. Und ich habe wieder zu mir gefunden. Mir vertraut und einen neuen Weg voller Lebensfreude und Leichtigkeit gewählt.
Auf diesem Weg habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass viel mehr in uns steckt, als wir zu Beginn meinen. Es gilt neu zu denken:
Was ist noch alles möglich?
Was kann ich noch alles in meinem Leben erreichen?
Wir verwitweten Frauen dürfen Schwere und Schmerz in unserem Leben loslassen. Wir dürfen dankbar sein, ein so wunderbares Leben gemeinsam mit unserem Partner gelebt zu haben – anstatt den Fokus auf das zu legen, was wir nicht mehr haben. Und wir dürfen uns selbst vertrauen, uns ganz fühlen und uns wertvoll fühlen.
Und genau auf diesem Weg möchte ich Dich von Herzen begleiten.
Astrids Geschichte
Als ich 23 Jahre und ganz verliebt war erhielt mein Mann, der damals noch mein Freund war, die Diagnose einer Leukämie mit der Wahrscheinlichkeit von 30 % Überlebenschance bei fortgeschrittenem Stadium. Das war ein Schock für uns… und total spontan entschied mein Mann zu diesen 30 % zu gehören und alles dafür zu tun!!!
Diese Entscheidung und alles, was in den nächsten 2 Jahren an Therapien und Erfahrungen folgte, prägte unser gemeinsames Leben. Eigenverantwortung zu haben und dankbar zu sein für alles, was das Leben uns an kleinen alltäglichen Geschenken machte war das wesentliche in dieser Zeit. Dazu gehörte die Ernährung umzustellen, alternative Heilmethoden anzuwenden und vor allem eine positive Haltung zu haben.
Als dann eine Knochenmarktransplantation anstand, habe ich mich im Kindergarten für 3 Monate freistellen lassen, um meinen Mann in die Klinik zu begleiten und in dieser schweren und gleichzeitig sehr besonderen Zeit für uns an seiner Seite zu sein. Aus dieser Zeit habe ich die Erfahrung für mich mitgenommen, dass wir alle viel mehr Kräfte in uns haben und mobilisieren können, als wir erahnen können. Wenn es notwendig ist 10, 12 oder mehr Stunden am Bett des liebsten Menschen zu sein, dann schaffst Du es und alles andere tritt in den Hintergrund. Wenn das Leben am seidenen Faden hängt, zählt einfach nur der Tag und der Moment…. und nichts anderes. Es war für mich auch eine Zeit, in der Angst eine völlig andere Bedeutung hatte, da sie irgendwie keinen Platz hatte oder das Handeln es notwendig machte, dass ich sie einfach zu überwinden hatte, gerade weil Handeln dran war. Bsp. Ich musste abends immer durch einen kleinen Park von der Klinik zum Wohnheim gehen, um zu schlafen… da ging ich einfach nur, ohne mir Gedanken zu machen, ob ich durch diesen dunklen Weg gehen will oder nicht.
Nach 5 Jahren, als die Medizin von Heilung sprach, haben wir den Entschluss gefasst zu heiraten und waren entschlossen unsere gemeinsamen Ziele auch weiterhin zusammen zu schaffen. Wir wollten so gerne Familie sein und Kinder haben, also begannen wir uns um eine Adoption zu bemühen. Auch hier galt es einige Hindernisse zu überwinden und gleichzeitig hatten wir ein riesengroßes Vertrauen, dass es immer einen Weg gibt und es gilt niemals aufzugeben, denn das war ja eine Erfahrung, die unser Leben prägte.
So flogen wir also 1993 nach Indien, um unsere Töchter zum ersten Mal im Arm zu halten und bald darauf als happy Family zurück zu fliegen in die neue Heimat der beiden Mädchen. Mein Leben als Mutter war voller Freude, meinen Beruf hatte ich aufgegeben und wir waren auch jetzt voller großes Vertrauen, dass wir alles schaffen, was das Leben uns zutraut, denn wir wussten ja nicht, wie unsere Töchter mit der neuen Situation leben werden. Die ersten Wochen waren nicht leicht, da eine von beiden nicht schlafen konnte und sich auch noch nicht äußern konnte… es rollten einfach nur viele Tränen und wir schenkten ihr all unsere Liebe mit dem Vertrauen, das Beste zu geben.
Alle die Herausforderungen in den 2 Jahren davor, die bis zur Reise geschafft sein wollten, waren vergessen, als wir alle vier zuhause angekommen waren. Gleichzeitig hatten wir die Gewissheit auch jetzt alles gemeinsam zu schaffen und dem Leben zu begegnen, so wie es uns fordert.
12 Jahre später flog ich mit meinen Töchtern – ohne meinen Mann – wieder nach Indien. Wir hatten immer geplant, dann zu fliegen, wenn es für die Mädchen dran ist das Land, in dem sie geboren sind, wieder zu besuchen. Wir hatten Kontakte zu anderen Adoptivfamilien mit Kindern aus Indien und anderen Ländern, die ebenso diese Erfahrung hatten, dass es in der Pubertät eine Zeit gibt, wo es dann richtig ist zu fliegen. Bei uns war es plötzlich von heute auf morgen soweit … und ich war gefordert, eine Entscheidung zu treffen. Mein Mann konnte aus beruflichen Gründen (das dachten wir zuerst) nicht reisen. Später erkannten wir, dass es für uns alle so sein sollte, wie es war. Denn wir drei Frauen hätten diese Reise so nicht erleben können, wie sie war, weil mein Mann es gesundheitlich nicht geschafft hätte, was wir in diesen 4 Wochen gereist sind. Da die Reise total kurzfristig umgesetzt werden musste, blieb für manches keine Zeit und ich hatte neben Visum und meiner Notfallapotheke den Rucksack voller Vertrauen als wir ins Flugzeug stiegen. Nach diesen Wochen mit unendlich vielen Emotionen und Erlebnissen für uns alle vier… denn mein Mann hatte zuhause ja auch zu vertrauen, dass wir alle drei wieder gesund zurückkommen, hatten wir alle unsere ganz eigenen Erfahrungen gesammelt und als Geschenk für das Leben erhalten.
Nach 17 Jahren als Familie kam mit dem Tod meines Mannes der für mich einschneidendste Moment in meinem Leben. Ein Jahr vor seinem Tod hatte er eine schwierige OP zu überstehen, als eines der künstlichen Hüftgelenke wegen starker Entzündung schnell herausgenommen werden sollte, die Narkose jedoch für seine schwache Lungenfunktion ein großes Risiko war. Die OP konnte nicht erfolgreich beendet werden und nach einigen Tagen stand eine zweite OP an, wieder mit dem gleichen Risiko und doch notwendig. Allein diese beiden OPs brachten mir schon die Erfahrung, mit einer Angst umzugehen, dass er diese OP nicht überlebt. Die gute Erfahrung an dieser Situation war das positive Erleben mentaler Kräfte, um den Erfolg zu beeinflussen. Nach diesem Klinikaufenthalt kamen schwere Monate körperlicher Anstrengung, die auch meinen Tageslauf und unseren Alltag überwiegend prägten. Im Sommer führte ihn dann durch die Belastung der Lunge eine starke Atemnot erneut auf die Intensivstation mit künstlicher Beatmung, Luftröhrenschnitt und damit einhergehender Einschränkung des Bewusstseins und fast unmöglicher, bzw. sehr schwieriger Kommunikation. Diese Zeit war eine der schwersten und für mich tiefgreifendsten Erfahrungen während all der vergangenen Jahre und Klinikaufenthalten. Zweimal stand mein Mann nahe an der Schwelle und ich konnte meine Kraft aus tiefem Gottvertrauen und Gebet an manchen Tagen nur schwer erhalten. Gleichzeitig waren seine letzten 7 Wochen die wichtigsten für unsere Beziehung und unsere Liebe. In diesen Wochen konnten wir all das aussprechen, was in der „sprachlosen Zeit“ nicht gesagt und aufgenommen werden konnte, meine Tagebuchaufzeichnungen führten uns dabei in tiefste Erlebnisse. Mit riesengroßer Dankbarkeit blicke ich auf diese wertvolle Zeit, denn die Gewissheit alles wirklich wesentliche uns gesagt zu haben, gab mir dann nach dem überraschend plötzlich kommenden Tod ein Gefühl von dankbarer Erfüllung, ohne die ich nicht die Kraft gehabt hätte, diesen unendlich großen Schmerz des Verlustes zu ertragen, der mein Leben so einschneidend veränderte.
Wie nahe Schmerz und Freude im Leben beieinander liegen können, durfte ich dann 3 Monate später erfahren, als meine Enkeltochter zur Welt kam und mich zur glücklichen Oma machte. Dieses kleine Wesen auf dem Arm zu halten, kurz nachdem es das Licht der Welt erblickt hatte, war wiederum ein fast unbeschreiblicher Moment, trage ich doch die Gewissheit in mir, dass sie von dort kommt, nach wo ihr Opa zurückgekehrt ist.
Dieses vergangene Jahr siebt in meiner Biografie, in dem sich der Schmerz verwandelte und die Trauer sich veränderte, hat mich schließlich dazu geführt, dass ich mit meinen vielfältigen Erfahrungen nun anderen Frauen in ähnlichen Lebenssituationen eine Begleitung sein will.
Es geht mir dabei nicht um eine akute Trauerbegleitung, sondern mehr darum, dass Frauen nach langer und besonders intensiv gelebter Partnerschaft auch nach Jahren noch Gefühle und Empfindungen in sich tragen, die sie als Schwere erleben und gerne verwandelt werden dürfen.
Der rote Faden in meinem Leben ist das Vertrauen, das Vertrauen, dass es immer einen Weg gibt, dass es immer irgendwie weiter geht und dass alles wie es kommt einen Sinn haben muss. Diese Einstellung ist nicht immer leicht, denn auch, wenn ich der Überzeugung bin, dass alles richtig kommt aus einem größeren Zusammenhang heraus, dann heißt das nicht, dass dies auch das ist, was ich mir wünsche.
Zu diesem roten Faden gehört auch, immer wieder nach einer Lösung und Möglichkeit zu suchen, wenn etwas nicht geht wie gedacht, wie geplant… dann gilt es neue Ideen zu finden.